Fußabtreter Nürnberg
Produktbeschreibung
Das massive Gusseisen dieses halbkreisförmigen Fußabtreters wird nach dem Gießen vollständig mit Schutzlack überzogen. Gummifüße schützen den Untergrund gegen Zerkratzen. 75 x 37,5 cm.
Nach altem Vorbild: Fußabtreter aus Gußeisen
Als Vorlage für diesen großen, gusseisernen Fußabtreter diente uns eines der Meisterwerke deutscher Eisenschmiedekunst aus dem 17. Jahrhundert: das Oberlichtgitter am Mittelportal des von 1616 bis 1622 errichteten Nürnberger Rathauses, das auch Wolff’scher Bau genannt wird. Zusammen mit mindestens einem weiteren Gitter in sehr ähnlicher Gestaltung für das nördliche Portal entstand dieses Gitter um 1619 vermutlich in einer Nürnberger Schmiedewerkstatt in fein ornamentierter, epochentypisch verschlungener Symmetrik mit Spiralen, Lilienblüten und sich kreuzenden Bändern aus runden und flachen Eisenprofilen. Um ein erschwingliches Produkt zu schaffen, ist unsere Variante jedoch nicht aus Schmiedeeisen, sondern aus robustem Gusseisen hergestellt. Um die ihm zugedachte Funktion zu erfüllen, war außerdem eine Reduktion von Größe und Feindetails des originalen Gitters erforderlich.Ermöglicht wurde unsere Reproduktion des Gitters durch seine ausführliche Darstellung im 1893 erschienenen „Handbuch der Schmiedekunst“ des in Karlsruhe und am Bodensee tätigen Ornamentikforschers Franz Sales Meyer (1849 bis 1927). Zwar findet sich ebendieses Gitter bereits in Ernst Mummenhoffs großem, 1891 erschienenem Übersichtswerk zur Baugeschichte des Nürnberger Rathauses, doch ist das „Handbuch der Schmiedekunst“ insofern die naheliegendere Vorlage, als es sich dabei um ein sogenanntes Musterbuch handelt. Solche Bücher wurden vom hohen Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert nicht allein zu Studienzwecken herausgegeben, sondern vor allem auch, um die darin enthaltenen Vorlagen von Bauherren und Kunsthandwerkern zur Verwendung im Rahmen von Bauprojekten reproduzieren zu lassen.