Setzt man den Lebenszyklus eines Produkts als Maßstab für gelungenes Design an, dann nehmen diese Salz- und Pfefferstreuer einen absoluten Spitzenplatz ein: 1952 von Wilhelm Wagenfeld für WMF entworfen, befinden sie sich seit 1953 ununterbrochen in Produktion. Ihre funktionsorientierte Schlichtheit macht sie auch nach über 60 Jahren zum Inbegriff perfekter Gestaltung: standsicherer Boden, breite Einfüllöffnung und ein Streudeckel aus mattiertem Edelstahl 18/10 mit gewindefreiem Spannverschluss. Rostfrei und spülmaschinenfest. Ø 4,6 cm, Höhe 4,5 cm.
Wilhelm Wagenfeld (1900–1990)
Keinem anderen Bauhaus-Schüler gelang die Verbindung der theoretischen Gestaltungsprinzipien mit ihrer auf industrielle Produktion ausgerichteten, praktischen Umsetzung derart erfolgreich wie Wilhelm Wagenfeld: Der gebürtige Bremer kam nach einer Lehre als technischer Zeichner in einer Silberwarenfabrik und diversen weiteren Stationen 1923 ans Bauhaus in Weimar, wo in rascher Folge eine ganze Reihe von Entwürfen entstand – darunter die als Wagenfeld-Leuchte berühmt gewordene Tischleuchte WG 24. Als das Bauhaus 1925 nach Dessau umzog, blieb Wagenfeld in Weimar. In der Metallwerkstatt der neu gegründeten Staatlichen Hochschule für Handwerk und Baukunst Weimar übernahm er zunächst eine Assistentenstelle und später die Leitung.